British Cream Tea im AWC

Klubs haben besondere soziale Strukturen bzw. bringen soziale Strukturen zum Vorschein. Ein Beispiel für die Interaktionen zwischen den Mitgliedern und der Gesellschaft, in der sie leben, konnte letzten Donnerstag beim british Cream Tea gesehen werden.

Das Event wurde von der Gruppe für soziales Engagement bzw. Charity organisiert und ausgeführt. Es war ein voller Erfolg, es konnten nicht nur Mitglieder des Klubs aktiviert und involviert werden, die sonst wenig an anderen Aktivitäten teilnehmen, sondern auch Außenstehende teilhaben. Es hat für jeden Tee und Scones mit Jam und Cream gegeben. Außerdem gab es einen Stand mit Pflanzen, Kuchen, Marmelade und Lemon Curd – was mir besonders gut geschmeckt hat, leider ist es schon alle und es gab eine Tombola. Mit den Pflanzen, Marmeladen, Kuchen, der Tombola und einem kleinen Beitrag zum Tee wurde eine nette Summe für die sozialen Projekte des Klubs gesammelt bzw. eingenommen. Das war wirklich ein sehr schöner Erfolg.

british cream tea

Der AWC of Seville ist ein American Women’s Club, der nicht unter der Dachorganisation angesiedelt ist, der Klub existiert für sich. Mitglieder sind entgegen dem, was der Name vermuten lässt, Frauen, die Englisch sprechen. Ziel ist es, sich gegenseitig zu unterstützen, zu netzwerkeln und Kontakte zu knüpfen. Das sind alles tolle und unterstützenswerte Intentionen, die besonders für Frauen im Süden Spaniens wichtig sind.

Ausländerinnen haben es oft besonders schwer Eingang in die spanische Gesellschaft zu finden. Die andalusische Gesellschaft gleicht in vielen Dingen mehr Gesellschaften in Nordafrika, als denen in Europa. Der Klub und die verschiedenen Aktionen und Events sind also eine Bereicherung, nicht nur für ausländische, sondern auch für spanische bzw. andalusische Frauen. Und der Klub funktioniert auch ziemlich gut, aber es ist ein Frauenklub und somit gibt es auch typische frauenspezifische Probleme.

Eines der größten Probleme ist das der Macht: Wer hat das Sagen? Wie werden Entscheidungen getroffen? Diese zwei Fragen scheinen leicht und einfach zu beantworten zu sein, doch leider ist das nicht der Fall, da es sich um Frauen handelt, die ihre eigenen Interessen oder vielleicht auch Minderwertigkeitskomplexe im Klub ausleben. So wird immer wieder mit Klatsch und Tratsch und stillen Entscheidungen die eine oder andere Frau integriert oder ausgeschlossen. In keinem anderen Klub gibt es derartig harte Grenzen für dabei oder ausgeschlossen, drin und draußen. Das ist schade und zerstört viel Eigeninitiative, die den Klub noch besser machen könnten. Leider steht man sich selbst im Weg.

Manchmal wünschte ich mir, dass es möglich ist, dass Gesellschaften oder Gruppen die Fähigkeit haben sich selbst von außen zu betrachten. Es würde nicht nur dem Klub gut tun, sondern die Welt befähigen notwendige Schritte zu einem Miteinander zu gehen. Der british Cream Tea ist ein Event, das dies hat möglich erscheinen lassen.

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