Die einfachen Sachen

Jeder Mensch folgt seiner eigenen Routine. Daran hat sich auch in Zeiten der Corona-Pandemie nichts geändert. Nun gut, es gibt Dinge, um die herum sich unsere Routinen nun organisieren, aber irgendwie organisiert man sich. Es gibt immer wieder Momente, in denen man verzweifeln möchte, aber das sind Momente der Schwäche, denn wir wissen ganz genau, dass wenn wir nichts tun, nichts gemacht wird. Also, gehen wir weiter unseren Routinen nach und wenn die Ausgangsperre von 18.00 bis 07.00 am kommenden Morgen währt, dann halten wir diese ein, in dieser Zeit können wir im Haus unseren Tätigkeiten nachgehen und es gibt immer etwas zu tun. Selbst stumpf vor dem Fernseher sitzend folgen wir unserer Routine. 

All die Einschränkungen, Beschränkungen, mal ehrlich, die meisten Dinge haben die Menschen hier im Ort nie oder nur in Ausnahmefällen genutzt. Hier befinden wir uns in einem kleinen Ort irgendwo im Nirgendwo, es könnte überall sein. Gut fast überall, wir sind hier in einem recht fruchtbaren Tal, das südliche Klima lässt alles gut wachsen, sofern es reichlich Wasser gibt. Die meisten Menschen hier leben mit und in der Natur, klar, Strom, fließendes Wasser und Internet gibt es. Aber eigentlich benötigen die wenigsten Menschen etwas aus den Geschäften und es gibt ja auch einen Laden, in dem der Einfachheit Brot und verschiedene andere Dinge erworben werden können. 

Die ganze Sache mit der Corona-Pandemie macht besonders den älteren Leuten aber Angst. Es ist keine reelle Angst, sondern die Furcht vor dem Unsichtbaren. Krankheiten sind unheimlich für die Menschen hier, sie entziehen sich dem rationalen Fassungsvermögen. Zudem gibt es natürlich auch die übliche Maskenpflicht, die die Gesichter der Bewohner entstellt. Groß und Klein tragen die Masken immerfort, es ist keine Mode, es ist die Angst, welche den meisten Menschen ins Gesicht geschrieben ist. 

Nichts desto trotz geht das Leben weiter, alle Tiere werden versorgt, die Ziegen werden täglich gemolken, die Gärten bestellt. Die Feldfrüchte werden geerntet und dann entweder weiter verarbeitet oder verzehrt. Ab und zu ein Schlachtfest, das neben der Jagd die Fleischversorgung sichert. Es fehlt an nichts, auch dann wenn es kein Bargeld gibt, um sich die in der Werbung angepriesenen Dinge ins Haus zustellen. Aber einen Mangel erleiden die Menschen nicht, sie haben von allem, was diejenigen mit den bunten und schillernden Gegenständen träumen, Land, Grund und Boden und dazu noch Häuser und Gebäude, einfach von allem was existentiell nötig ist. Der scheinbare Reichtum der schillernden Städte wird am Ende doch vom rustikalen Charme übertrumpft. 

Der Routine folgend wissen die Menschen hier, was sie benötigen, und auch die Städter finden sich plötzlich im Angesicht mit dem Virus im Minimalismus wieder. 

Zukunft Vision oder Albtraum

Derzeit ist der Blick in die Zukunft von Angst gekennzeichnet, zumindest wenn man den Medien glauben schenken darf. Andere sehen in der Katastrophe jedoch eine Chance. Kurios, wenn man das chinesische Wort für Katastrophe betrachtet, dann fällt auf, dass es ebenfalls das Gegenteil bedeutet, Glücksfall und Chance. 

Ein Schelm, der Böses denkt. Aber ich denke, wir sollten uns daran ein Beispiel nehmen und statt nur auf das Negative und Zerstörerische zu sehen, müssen wir diese Sichtweise beenden und endlich die Chancen erkennen und die Katastrophe in einen Glücksfall zu verwandeln. Das hört sich doch gut an, oder? Doch wie kann das funktionieren? Wie macht man das? Gute Frage. 

Dazu erscheint es mir notwendig festzustellen, was durch die Corona-Pandemie negativ beeinflusst wird, wo es unliebsame Veränderungen gibt, die müssen klar benannt werden und dann muss im nächsten Schritt ein Lösungsansatz gefunden werden. 

Nun denn, wir lebten vor der Corona-Pandemie in einer freiheitlich orientierten Gesellschaft, es gab vielfältige Freiheiten, die uns jetzt entweder genommen sind oder sehr stark beschnitten sind. Die Freiheitsrechte bilden die Grundrechte aller Menschen unserer Gesellschaft. Es geht bei Freiheit vor allem um Gleichheit, Teilhabe und den westlichen oder occidentalen Lebensstil, für den unsere Vorfahren lange und erbittert gekämpft haben. Jetzt ist es an uns dafür einzutreten, dass die errungenen und ausgehandelten Freiheiten und Rechte aufrecht zu erhalten. 

Das Problem mit der Corona-Pandemie ist, dass wir uns nicht mehr versammeln dürfen, die Versammlungsfreiheit wurde stark eingeschränkt. Die Meinungsfreiheit wurde so verbogen, dass Angst den Diskurs bestimmt, was natürlich die Freiheit ad absurdum treibt. Wir dürfen uns nicht mehr frei in der Welt bewegen, was uns unsere  Bewegungsfreiheit nimmt. Die meisten Veränderungen wurden und werden nicht demokratisch durch Diskussionen und Verhandlungen auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse eingeführt. Stattdessen gibt es Dekrete und Verordnungen, die ohne demokratische Legitimierung zur Norm werden. Wenn diese zumindest eine zeitliche Begrenzung hätten, dann wäre das eine Sache. 

Stattdessen ist die Bevölkerung gespalten, es gibt diejenigen, die Angst vor dem unsichtbaren Virus haben und dann sind da auch noch die Anderen, die die Gefahr anerkennen, aber für sich selbst entscheiden wollen, ob sie sich der Gefahr aussetzen oder nicht. 

Die Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen gehörte früher selbstverständlich dazu, doch mehr und mehr erwarten Menschen, dass der Staat diese Verantwortung für die Bevölkerung übernimmt. Das Recht auf Selbstbestimmung erfordert Verantwortung von jedem einzelnen. 

Es heißt immer, dass wir zum Schutz der Risikogruppen uns bestimmten Regeln unterwerfen müssen, klar Gesundheit ist eines der höchsten Güter und Vorsorge ist sicher der beste Schutz. Also sollten wir alles tun, um unser Immunsystem zu stärken. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung an frischer Luft, Sport und ganz allgemein ein gesunder und ausgewogener Lebenswandel ist positiv, dagegen sagt niemand etwas. 

Doch das Immunsystem ist ein komplexes System, das nicht nur auf Schutz oder Abstinenz funktioniert. Ein wichtiger Aspekt ist, dass wir uns regelmäßig kleinen Gefahren aussetzen, damit das Immunsystem lernen kann. Wir müssen mit und zu anderen Menschen Kontakt haben, auch das schult und trainiert unser Immunsystem. Einsamkeit schwächt das Immunsystem. Dazu kommt, dass Einsamkeit depressive Verstimmungen und psychisch bedingte Erkrankungen fördert, das wirkt sich auch negativ auf unser Immunsystem aus. Unsere Widerstandskraft erfordert es, dass wir unserer Art gemäß leben, das heißt zusammen und in Gemeinschaft. Vernachlässigen wir diese Voraussetzungen und Bedürfnisse, dann werden wir anfälliger für Krankheiten. 

Viele ältere Menschen, die seit längerer Zeit nun schon stark isoliert leben, sagen deutlich, dass ihnen ihre Lebensqualität wichtiger ist als die Sicherheit der Isolation. Verschiedene andere Menschen fordern auch einen verantwortungsvollen aber selbstbestimmten Umgang mit der Corona-Pandemie. Natürlich wissen wir noch nicht genug über Covid19 und SarsCoV-2, die bisherigen Erkenntnisse wurden noch nicht entsprechend zusammengetragen und ausgewertet, das muss vorangetrieben werden. 

Entscheidend ist für unsere Gesellschaft und die einzelnen individuellen Menschen, dass wir die Zukunft gestalten und das heißt die Verordnungen abschaffen und stattdessen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Grundlage für ein geordnetes Leben auf demokratischer und freiheitlicher Basis erneut etablieren. 

Feste und Traditionen in Zeiten von Corona

Es gibt unzählige Feste und Feiern, zudem Traditionen und Bräuche, die zu unserer Kultur gehören und unsere Kultur auch ausmachen. Diesen Gepflogenheiten aufgrund der Corona-Pandemie nicht nachkommen zu können ist ein eindeutiger Einschnitt, den wir wahrnehmen, aber die Traditionen und Feste  werden diese Pandemie überleben. 

Dazu gehört es auch, dass wir erkennen und verstehen, dass das aktuelle Vorgehen unsere Tradition und Kultur angreift. Wir wissen wie wichtig das Brauchtum für unseren Alltag und unsere Identifikation ist. Darum geht es, wenn darüber verhandelt wird, ob bestimmte Feste wie Karneval, Fastnacht, das Oktoberfest oder beispielsweise Weihnachtsmärkte stattfinden. Denn klar, der Corona-Virus ist eine Bedrohung und dementsprechend muss verantwortlich gehandelt werden. Das heißt, wir müssen als Gesellschaft auf die schwachen Mitglieder Rücksicht nehmen. 

Das ist nicht neu, wir müssen immer wieder verhandeln, was getan werden muss und was vermieden werden muss, damit wir als Gruppe zusammenleben können. Das ist oft nicht leicht und in Anbetracht einer Gefahr, wie einem unsichtbaren Krankheitserreger sicher schwierig zu vermitteln. Zumal auch viele Informationen kursieren, die nicht gesichert gelten. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass wir derartige Situationen schon öfter gemeistert haben. 

Das zeigt, dass es in der Geschichte ab und an zu einem Aussetzen der Traditionen und Bräuche gekommen ist, diese dadurch aber nicht verschwunden sind. Es sind ja auch Traditionen, weil sie den Menschen wichtig sind. Nichts desto trotz ist es wichtig diesen Vorgang öffentlich zu diskutieren und klar zu machen worum es geht. Das Ziel ist nicht die Kultur, Tradition oder einen Brauch zu unterbinden, sondern Menschen zu schützen. Derzeit wissen wir noch zu wenig über das Virus und müssen deshalb davon ausgehen, dass es zu weiteren Wellen kommt, die unter Umständen verheerender sein können. 

Damit Feste und Traditionen auch dann noch gefeiert werden, wenn die Corona-Pandemie und das Virus unter Kontrolle sind, müssen wir jetzt mit Bedacht handeln. 

Mein Zuhause die Welt

Aktuell verbringen alle mehr Zeit in den eigenen vier Wänden, das geht mit vielfältigen Veränderungen einher. Wir ändern unsere Angewohnheiten, was Kleidung, Tagesablauf und Arbeit angeht. Das Zuhause ist zur Welt geworden.

Doch wie die Veränderungen durchlaufen auch wir bestimmte Phasen, nachdem zunächst alles gründlich gereinigt und die eigenen vier Wände neu entdeckt worden sind, holt uns eine neue Trägheit ein. Es ist klar, vorher haben viele Menschen mehr Zeit außerhalb der Wohnung und ohne Familie verbracht, das ist nun anders. Als erstes wird versucht alles perfekt zu gestalten, dabei stoßen wir an unsere Grenzen. Das führt zu einer Art Frustration und man lässt sich hängen.

Außerdem wird ein neuer Alltag langsam sichtbar und da muss jeder für sich aushandeln, was ok ist, was man will und was eben nicht. Zum Alltag gehört für viele Menschen Arbeit. Wer sich nun im Homeoffice befindet, versucht sicherlich die Arbeit neu zu erfinden, besser zu machen.

Es gibt vieles neu zu entdecken, wie die ganzen online Möglichkeiten. Video-Konferenzen sind toll, aber genau da sollten alle auf eine gewisse Norm und Form achten. Sicher haben nicht alle ein Büro in den eigenen vier Wänden, deshalb werden das Wohnzimmer, die Küche oder auch das Schlafzimmer zum Büro. Das ist alles andere als ideal, aber es geht. Wichtig ist es einen Arbeitsplatz zu gestalten, der das Arbeiten ermöglicht.

Viele von uns arbeiten am Computer, der sollte auf einem Tisch platziert sein, zudem sollte genügend Platz für alle anderen benötigten Utensilien sein. Video-Konferenzen sollten vor einem neutralen Hintergrund abgehalten werden, natürlich eignet sich auch ein Bücherregal oder ein Hintergrund, der zu der ausgeübten Tätigkeit passt. Es muss nicht perfekt sein, aber eine gewisse Ordnung ausstrahlen und zum Arbeitsumfeld passen.

Vergessen darf man nie, dass zu einem guten Arbeitsumfeld auch Arbeitskleidung gehört. Es ist nicht gut im Schlafanzug, in Sportbekleidung oder im Schlabberlook zur Videokonferenz zu erscheinen. Tragt einfach ein normale legeres Büro-Outfit. Die Haare sollten gekämmt und vielleicht auch frisiert sein. Wer im Büro auf Make-up großen Wert legt, sollte das auch im Homeoffice nicht vernachlässigen.

All diese Kleinigkeiten tragen zur Arbeitsstimmung bei und helfen die Arbeit zu verrichten. Wir sind Gewohnheitstiere und der Körper stellt sich mit der Morgenroutine auch auf den Arbeitsalltag ein. Das sollte niemand im Lockdown, der Corona-Krise oder in der Quarantäne vergessen. Vielleicht noch ein kleiner Hinweis, es gibt zahlreiche Menschen, die immer im Homeoffice arbeiten, von denen können alle jetzt lernen.

Covid19 – Homeoffice – Kleidung

In Zeiten von Covid19 kommt es besonders in den Wohnstätten und im Homeoffice zu Verwahrlosung. Besonders was Kleidung angeht, scheint Handlungsbedarf zu bestehen. Ein Ratgeber scheint erforderlich zu sein. Und unter uns gesagt, ich halte mich für befähigt hier einige Denkanregungen und Tipps zu geben.

Tatsache ist, dass sich viele Menschen täglich mehrmals umziehen. Das ist natürlich ein Erfolg einer Gesellschaft, die es sich leisten kann auf bestimmte Formen achten zu können. Wir besitzen alle vielfältige Kleidungsstücke für verschiedene Aktivitäten. Die grundlegende Unterscheidung findet zwischen Nachtgewand und Straßenkleidung statt. Aber wir tragen auch zur Arbeit und während der Freizeit andere Kleidung. Wer beruflich oder in der Freizeit Sport treibt wird auch spezielle oft Funktionskleidung dazu tragen. In der Freizeit ist es möglich den persönlichen Geschmack und Individualität voll auszukosten, während es bei der Arbeit gewisse Einschränkungen gibt.

Es gibt Berufskleidung für bestimmte Berufsgruppen gehören Sicherheitsausrüstungen genauso dazu wie die Standardisierung, bei Ärzten, Krankenpflegern, Krankenschwestern und Reinigungspersonal wissen wir es, weil gerade viel über mangelnde Schutzausrüstungen gesprochen wird. Aber auch Mechaniker, Bauarbeiter, Ingenieure, Künstler, Landwirte, Förster und Versicherungsagenten beispielsweise tragen entsprechende Kleidung, die Schutz beinhalten.

Aber gerade im Privaten gibt es große Unterschiede, denn jede Aktivität kennt ihre entsprechenden Kleidungsvorschriften. Die Art sich zu kleiden ist oft nicht schriftlich klar formuliert, es sind Regeln und Angaben, die nie formuliert werden. Man tut es so, weil man der Gruppe angehört und deren Codex entsprechend versteht. Es gehört dazu durch die passende Kleidung zum Ausdruck zu bringen, dass man dazu gehört, dass man einverstanden ist und sich dem Diktat beugt.

Zum Kleidungscodex kann es gehören, dass man während dem Sport im Klub ein Outfit trägt und danach an der Bar ein völlig anderes. Oder man trägt zum Frühstück ein Outfit, dann zur Arbeit oder unter Leuten ein förmlicheres Outfit, das dann beim Familienessen am Abend erneut gewechselt wird. Zu Sport und für viele andere Aktivitäten werden weitere Outfits nötig.

Oft ist es in sogenannten besseren Gesellschaften oder konservativen Gruppen üblich, dass großer Wert auf Kleidung gelegt wird. So heißt es jedenfalls. Doch diese Aussage ist falsch, denn auch wer mit Nachdruck diese Regeln nicht einhält, respektiert die Vorschriften, die Hierarchie und macht mit. Wer mit Nachdruck keinen Wert auf Kleidung legt, tut es eben doch mit Nachdruck.

Fakt ist, dass es sinnvoll ist, das Outfit nach den Aktivitäten zu wählen. Dabei muss man respektieren, dass es in unterschiedlichen Kulturen unterschiedliche Konventionen gibt. Wer über seine Kleidung nachdenkt, sollte sich auch immer fragen: was die Absicht hinter seiner Kleidung ist, für wen man sich anzieht, und ob die Kleidung beispielsweise dem Anlass angemessen ist.

Lasst euch nicht hängen, tragt beim Arbeiten Arbeitskleidung, das kann bequem sein, sollte aber auf jeden Fall dem Anlass entsprechen. Arbeiten im Lockdown und im Homeoffice heißt nicht, dass man verwahrlosen muss. Noch ein kleiner Hinweis, es gibt zahlreiche Menschen, die schon immer im Homeoffice arbeiten und immer gut angezogen sind.

Zootiere – wir?

Je länger diese Krise dauert, desto klarer wird, irgendwas stimmt hier nicht. Eine der Nachrichten diese Woche war, dass sich die Menschen dank Corona und der Ausgangseinschränkungen in ihrem Zuhause nun endlich vorstellen könnten, wie sich ein Zootier fühlt.

Unglaublich!

Jetzt mal ehrlich, wer glaubt denn das? Ich habe keine Ahnung, wie sich ein Tier fühlt, welchen Wert es Gefühlen gibt und ganz sicher weiß ich nicht wie es über Käfighaltung  denkt. Ich weiß, was ich davon halte. Ich kann meine Meinung begründen, aber das befähigt mich nicht zu verstehen, was Tiere denken und fühlen.

Und mal ganz ehrlich, auch bei meinen Mitmenschen kann ich das auch nur in begrenztem Mass. Sicher haben viele Menschen momentan das Gefühl eingesperrt zu sein. Aber dieses Gefühl und das damit einhergehende Denken ist mehr auf das Aussprechen eines Verbotes bzw. einer Verhaltensregel zurückzuführen, als auf Tatsachen. Realistisch betrachtet muss festgestellt werden, dass sicher viele Menschen mehr Zeit außer Haus verbringen würden, weil sie zur Arbeit, zum Konsumieren oder Flanieren das Zuhause verlassen. Meist sind diese Momente aber kein Bedürfnis, viele Menschen verbringen viel Zeit in geschlossenen Räumen und ob das jetzt Zuhause ist oder ein anderer Raum ist, spielt keine erhebliche Rolle. Vielen Menschen ist es ohne Corona auch einerlei. Den Unterschied macht das Verbot.

Vielleicht sollten wir alle mal ehrlich mit uns sein…

Entschleunigung dank Covid19

Das Leben raste nur so dahin, keiner hatte Zeit, keinem war es möglich auch nur einen Teil von all den Dingen zu machen, die man ich vornahm. Stimmt das wirklich?

Es ist sicher richtig, dass die Zeit vor Corona dahin lief und sicher sind auch viele Dinge liegen geblieben. Ganz bestimmt haben viele Menschen immer wieder dies und das für den Moment aufgeschoben, wenn man mal Zeit hätte. Eigentlich war die Übersetzung immer, das würde am Sankt Nimmerleinstag erledigt, es waren Dinge, die man selbst als unwichtig erachtete und nicht machen wollte. Wenn ich Zeit hätte, dann… Nein, das stimmt nicht, wenn etwas wirklich wichtig war, dann konnte man es immer erledigen, dann hat man es gemacht. Klar, Prokrastination oder Aufschieberitis gibt es, aber ändert sich das durch Corona? Nein.

Der Traum von der Entschleunigung ist ein Albtraum! Es hat sich nichts geändert, es gibt nach wie vor einerseits diejenigen, die arbeiten und andererseits diejenigen, die nichts tun. Mancher ist zur Tatenlosigkeit verdammt, darf den Laden, das Geschäft nicht betreiben, aber wird dieser Jemand deshalb nichts tun und sich der Entschleunigung ergeben. Nein.

Es liegt an uns Ziele zu setzen und umzusetzen, die Umstände sind sekundär. Unsere Einstellung ändert sich nicht. Damit soll die Krankheit nicht klein geredet werden. Die Krankheit ist Realität. Es ist eine Pandemie, deren Ausmaß nicht absehbar ist.

Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich morgens aufstehe, meine Morgenroutine habe und dann den ganzen Tag beschäftigt bin. Auch wenn ich mehr Zeit darauf verwende mich über die Lage und die Corona-Krise zu informieren.

Stillstand in der Quarantäne

Nachdem die erste Zeit alles drunter und drüber ging, keiner eine Minute an Arbeit oder Alltag dachte, wurde dieser neue Zustand der Corona-Krise zum Ist-Zustand, zur Normalität. Klar, hin und wieder bäumen sich noch einige Leutchen auf. Hin und wieder wird der Stillstand beklagt. Aber eigentlich läuft alles seinen Gang.

Die Karwoche endet diese Nacht mit dem Einläuten des Oster-Sonntag. Es wird gefeiert und doch auch nicht. Einige wenige Rituale können trotz Kontaktverbot, Quarantäne und Corona in allen betroffenen Ländern, Städten und Regionen aufrecht erhalten werden. Nun gut, Ostern findet ohne Kirche statt, keine Karwochen-Prozessionen in Spanien, keine Osterfeuer in Deutschland. Es werden auch keine Familienfeiern zelebriert, die Großeltern sieht man wenn nur über einen Bildschirm.

Die virtuelle Realität ist aktuell ziemlich wirklich geworden. Es überrascht, wie plötzlich alle und jeder virtuell aktiv ist. Arbeit, Bildung, Schule, Sport und Kommunikation finden aktuell hauptsächlich mit Hilfe der Technik statt. Direktoder gar persönlich wird derzeit nichts mehr gemacht. Über Sicherheitslücken wird da geschmeidig hinweggesehen, ein Übel, dass man nun in Kauf nimmt.

Es gibt zahlreiche Apps, die den Menschen das Leben erleichtern sollen, viele Angebote locken. Das Internet, das vorher zahlreiche Mängel aufwies, funktioniert plötzlich, es kommt nicht zum befürchteten Crash. Erstaunlich, wie kann das bloß sein? Man fragt sich und freut sich im nächsten Augenblick über eine Nachricht oder ein Video, die von Bekannten, Freunden oder Familie geteilt werden. Viel zu sagen haben die Menschen nicht. Die erste Aufregung und Kommunikationswelle ebbt ab.

Richtig, die Aufregung ebbt ab, alles ebbt ab. Die Menschen sitzen Zuhause und? Und nichts. Langsam wird der Zustand zur Normalität. Es dauert noch mal wie lange, bis eine neue Situation akzeptiert wird? 3 Wochen habe ich hinter mir und es reicht, der Stillstand macht mich nervös, ich sehne mich nach draußen.

Debola – Covid19

Ein lieber Freund hat mir ein Video geschickt. Soweit normal, derzeit bekommen wir alle viele Videos und lustige Bilder und Links und Nachrichten und allerlei andere Nachrichten gesendet. Was macht dieses Video nun so besonders, dass es von einem Freund kam, nein.

Es handelt sich um ein Wortspiel. Debola, erinnert an Ebola, also eine Krankheit, die vor einiger Zeit in Afrika pandemieartige Ausmaße angenommen hatte und viele Menschenleben forderte. Aktuell leiden wir weltweit unter einer Pandemie mit dem Namen Covid19. Es gibt noch weitere Namen wie Covid5 oder Sara-CoV-2 die bezeichnen jedoch den Erreger bzw. den Typ des Virus.

Wie auch immer, der Titel des Videos Debola bezieh sich auf die Folgen der Pandemie, als Selbstständiger darf er derzeit nicht arbeiten und das bedeutet, dass er zwar weiter laufende Kosten zahlen muss, aber keine Einnahmen hat. Er ist Spanier und spricht entsprechend Spanisch und debo bedeutet ich schulde… Dieser Freund weiß, dass er nach der Pandemie, wenn das Leben wieder zum gewohnten Alltag zurückkehren soll, das nicht kann, wie beispielsweise ein Beamter. Beamte und Angestellte beziehen ihr Gehalt weiter und gut, aber er hat keine Einnahmen. Dementsprechend wird er die Stromrechnung schulden, die Miete schulden und, und, und. Er wird bis über beide Ohren verschuldet sein.

Er sorgt sich, wie sich viele andere Menschen in unserer Gesellschaft auch sorgen, wie es weiter gehen kann und soll. Klar, ist das sein Risiko. Sicher hätte er viel mehr Geld zur Seite legen müssen. Aber ist das wirklich realistisch? Kann ein kleiner Handwerksbetrieb, ein kleines Unternehmen oder eine Selbstständigkeit im Aufbau wirklich sinnvoll vorsorgen? Das ist schwierig.

Wir sollten alle an diejenigen denken, die wirtschaftlich am Abgrund stehen. Die Wirtschaftshilfen müssen besonders den vielen Kleinen zu Gute kommen. Vielleicht kann auch jeder seinen eigenen kleinen Beitrag leisten, damit es nicht zu einer Katastrophe nach dem Virus kommt.

Zuhause in Quarantäne

Derzeit sind wir alle aufgefordert Zuhause zu bleiben. Eigentlich sollten wir darüber glücklich sein, normal müssen wir raus und täglich dies und jenes machen. Doch plötzlich ist es untersagt und wir fühlen uns gefangen.

Vorher galten diejenigen Menschen, die ungern ausgehen oder anders ausgedrückt gerne Zuhause bleiben, als Stubenhocker oder Couch Potatoes. Das sind noch nette Bezeichnungen, es gibt auch verschiedene, die das Einigeln von Personen militärisch als Rückzug bezeichnen. Des Weiteren schwingt die Vermutung mit, dass es sich um eine depressive Verstimmung oder ein ernsthaftes psychologisches Problem, eine Erkrankung handelt. Doch das gehört jetzt der Vergangenheit an.

Nun herrscht jedoch die Angst vor einem Virus. Dieser Virus wird entweder als Covid19 oder aber als Sara-CoV-2 bezeichnet. Es gibt unzählige Gerüchte, Vermutungen, Schauergeschichten und auch seriöse Berichte. Fakten sind rar, klar scheint nur, dass je älter ein Mensch ist, desto tödlicher ist der Virus. Die Angst ist also nachvollziehbar. Die Regierungen verschiedener Länder haben aus diesem Grund Ausgangsbeschränkungen verhängt, dazu müssen bestimmte Personen in Quarantäne. Klar, sicher ist sicher.  Vielleicht ist der Rückzug, die Rückbesinnung und auch das Einigeln gar nicht verkehrt.

Warum können wir den Rückzug ins Zuhause nicht genießen? Es wurde uns das gegeben, was wir nicht hatten und viele von uns so bedauert haben – Zeit. Nach dem ersten Chaos wird es Zeit, dass wir uns wieder einbekommen und die neue Ruhe nutzen. Machen wir einfach, was wir vorher aus Zeitmangel und der Notwendigkeit raus zu gehen aufgeschoben haben. Lasst uns die gewonnenen Zeit nutzen.