Reflexionen zu meiner Photographie (1)

In letzter Zeit habe ich mehr über Photographie nachgedacht. Es ist eine Beschäftigung, die ich seit langem verfolge, ich photographiere kontinuierlich. Aber ich habe nie viel mit meinen Photos gemacht. Die Photographie hat für mich mehrere Facetten. Nun, habe ich mir verschiedene Fragen gestellt, die in einer Reihe hier erscheinen wird. 

Andalusische Impressionen by Facettenauge © Dorothea Schönfeld
Andalusische Impressionen by Facettenauge © Dorothea Schönfeld

I. Was ist Photographie für mich?

Es ist eine kreative Auseinandersetzung mit dem, was mich umgibt, aber immer auch in Bezug auf die Gedanken, die mich aktuell beschäftigen. So ist es mein Anliegen das Schöne und das Wunderbare um mich herum bildlich einzufangen, das können Momente, Farben, Stimmungen oder beispielsweise auch Gefühle sein. Oft sehe ich auch etwas Typisches in den Photos, das heißt, etwas typisch Spanisches, etwas typisches für Landschaften, Regionen oder Situationen. Natürlich setze ich die genannten Facetten immer auch in Bezug zu mir im Augenblick des Photographierens. Es findet eine Art Zwiegespräch zwischen mir und der Welt, wie auch dem Kosmos statt. 

Allerdings ist es natürlich etwas übertrieben zu behaupten, dass ich das photographiere, was mich umgibt, denn es gibt viele Dinge, die mich umgeben, die ich allerdings bewusst nicht photographiere. So nehme ich keine Portraits auf. Menschen sind in meinen Photos Statisten, keine Protagonisten. Menschen sind keine Individuen. Nichts desto trotz nehme ich Photos von Menschen auf, sie sind dann jedoch Teil von etwas Größerem, ein kulturelles Event oder eine Veranstaltung. Manchmal helfen sie einfach das Bild zu vervollständigen, einen Kontrast zu bilden oder auch einen Ausgleich zu schaffen. Und es gibt eine weitere Ausnahme, ich habe die Hochzeit meiner Cousine photographisch dokumentiert. Das war mit Sicherheit eine der schwierigsten Aufgaben, weil es viele Menschen gab, zu denen ich wenig Bezug hatte. 

Photographieren ist für mich eine zutiefst persönliche und private Sache. Ich möchte meine Photos nicht erklären oder gegenüber anderen Menschen rechtfertigen. Meine Photos sollen ohne mich als Fürsprecher für sich selbst sprechen. Das Photographieren ist eine Tätigkeit, die ich nutze, um Nichts erklären zu müssen. 

Ein Gedanke zu “Reflexionen zu meiner Photographie (1)

Hinterlasse eine Antwort zu Dirk Antwort abbrechen