Gedanken zur Photographie: Photos als Erinnerung (1)

Landleben Spanien © D.Schönfeld 2015
Landleben Spanien © D.Schönfeld 2015

Photos sind für viele von uns Erinnerungen an einen besonders schönen Sonnenuntergang, das Lachen eines geliebten Menschen, einen besuchten Ort, eine Situation oder jede andere Gelegenheit. Photos bewahren Momente, die wir sonst verlieren könnten. So kann Photographie zu einem Mittel gegen das Vergessen sein. 

Aber genauso wie Photographie sich dem Vergessen entgegenstellt, so lehrt sie mich auch zu sehen, je nach Licht sehe ich Dinge klar und deutlich oder gar nicht. Mir fallen Details auf, wo jemand, der nicht photographiert Nichts sieht. Vermutlich lege ich manche Strecke langsamer als meine Mitmenschen zurück, weil ich immer wieder stehen bleibe, um zu sehen und zu betrachten, was sich um mich herum befindet, aber dabei nehme ich auch viel mehr Dinge auf dem zurückgelegten Weg bewusst wahr. 

So wie das Photographieren das Sehen schult und Erinnerungen bewahrt, so wird auch ein kulturelles Gedächtnis geschaffen, denn die Photos dokumentieren Zeitgeschichte. Es werden in und mit meinen Photos nicht nur private, sondern auch gesellschaftliche Erinnerungen festgehalten. Je nach dem, ob jemand die Photos zu Gesicht bekommt oder nicht, kann das Bedeutung haben. Der Knackpunkt ist jedoch, dass das Festhalten auch ein aktives Gestalten ist. Aber gut, das ist nicht meine Aufgabe. 

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