Gelesen, ein Kommentar 3

Mode und andere Neurosen von Katja Eichinger

Lesen macht Spaß und ab und an stolpere ich über einen Titel, der mich anspricht und dann lese ich das dazugehörige Buch einfach. Gut, ehrlich gesagt, gucke ich vorher noch kurz rein. Aber ich mache vor kaum einem Thema halt. 

Ich bin keine fashion victim, Kleidung soll meiner Meinung nach bequem, praktisch und auch ein bisschen chic sein. Gerade im letzten Jahr mit der Corona-Pandemie habe ich kaum Kleidung gekauft, ich bin noch nicht mal in Geschäfte gekommen, um Kleidung zu kaufen. Bei genauerer Betrachtung folge ich einigen Ideen, die mir selbst eigentlich nicht so wirklich bewusst sind, so trage ich lieber Naturfasern als Kunstfasern, aber hey der Titel: Mode und andere Neurosen ist genial. 

Und dann habe ich in einer Fernsehshow den Titel von Katja Eichinger’s Buch gehört: Mode und andere Neurosen. Das hat sich interessant angehört, also habe ich es dann gleich gegooglet und auch als ebook gekauft. Mir war nicht wirklich bewusst, was mich erwartete. Und, was ich als oberflächliche Unterhaltung gehalten hatte, entpuppte sich als ein höchst amüsanter Zeitvertreib, ein bisschen Klatsch und Tratsch mit Gedanken und Ideen mitreißend erzählt. Es beleuchtet Mode in einer neuen Art und Weise, es denkt in persönlichen Geschichten, die essayistisch daherkommen laut über Mode nach. Es war sehr unterhaltsam ihre Essays zu lesen und ist mit Sicherheit eine Empfehlung wert. 

Gelesen, ein Kommentar 2

Normal People und Conversations with Friends by Sally Rooney

Das Buch Normal People von Sally Rooney habe ich vor geraumer Zeit gelesen, es hat mich nicht besonders beeindruckt, ehrlich gesagt, ich hatte es völlig vergessen. Selbst als wir im Buchklub vom American Women’s Club of Seville Conversations with Friends gelesen haben, habe ich mich nicht erinnert. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Titel von Filmen gerne vergesse, bei Büchern ist das eigentlich weniger der Fall. Wie ich mich dann doch wieder an das Buch erinnert habe? Die Antwort ist ein wenig überraschend, durch die Serie. MeinPartner hat Normal People einen Abend einfach angestellt und da kam die Erinnerung direkt. Also, habe ich meinen Kindle befragt und siehe da, ich hatte das Buch gelesen und ich erinnerte mich. Buch und Serie erzählen die Geschichte von einem Päarchen, eigentlich ganz banal und dann doch auch nicht. Denn klar, wir alle mussten erwachsen werden, den eigenen Weg suchen und das ist eben nicht immer so einfach und klar. Es gibt immer das, was wir wissen und sehen und dann noch viele andere Perspektiven. Wunsch und Wirklichkeit sind eben nicht schwarz und weiß, sondern kommen in vielen Abstufungen daher. Die Autorin gibt das sprachgewandt wieder. Es ist beeindruckend wie einfach und leicht ihr das scheinbar gelingt ohne dabei profan zu werden. Sie schreibt mit einer Leichtigkeit und Klarheit, die ich bewundere. 

So wie die Autorin in Normal People die Geschichte von einem Päarchen, das von der Schule zur Universität kommt und mit seinen Gefühlen umzugehen lernt, schildert, erzählt sie in Conversations with Friends von einer Studentin und ihrem Leben. Und wieder stehen Selbstdarstellung und Fremddarstellung, von dem, was die Protagonistin weiß, erkennt und sieht im Gegensatz zu dem, was die anderen von ihr wissen und wie sie sie sehen, einander gegenüber. Das Problem besteht darin, dass sie sich gegenüber stehen und nicht miteinander kommunizieren. Beide Hauptdarsteller sind überdurchschnittlich intelligent und studieren erfolgreich an der Universität, und doch sind sie unfähig mit ihrer Liebe zueinander umzugehen. Ein Problem schein mangelnde Selbstsicherheit oder anders ausgedrückt Unsicherheit. Damit trifft sie den Nagel auf den Kopf. 

Gelesen, ein Kommentar – 1

Ein bisschen schlechter – Interventions 2020 von Michel Houellebecq

Der französische Autor ist sicher den meisten Lesern ein Begriff. Ich mag seine Bücher und habe so ziemlich alle seiner Romane, Gedichtsammlungen und auch Essays gelesen. Michel Houellebecq ist belesen und in meinen Augen ein visionärer Vordenker. Gerade in seinen letzen Romanen, Sérotonine und Soumission kommt das Visionäre deutlich zum tragen. Aber auch vorher hat er Probleme und Sachverhalte pointiert auf den Punkt gebracht. Seine Romane, La carte et le territoire, La possibilité d’une île, Plateforme, Les élément particulier, Extension du domaine de la lutte, wie auch Lanzarote, sind Zeitzeugnisse und Reflektionen, die dies auf eindrückliche und sprachlich wunderbare Art belegen. 

Das letzte seiner Bücher, das ich gelesen habe, ist eine Essaysammlung, Ein bisschen schlechter – Interventions 2020 und wie es der Zufall wollte, habe ich das Buch zunächst in französischer Sprache und dann noch in Deutsch gelesen. Nun, und da liegt es nahe die zwei Fassungen zu vergleichen. Die erste Überraschung war, dass die deutsche Fassung gekürzt ist, eine Tatsache, die zumindest bei Amazon in der Produktbeschreibung nicht genannt wird. Viele Essays, die ich in der französischen Kindle-Fassung vorgefunden habe, sind nicht in der Buchfassung in deutscher Sprache, außerdem wurde Ihre Reihenfolge verändert. Houellebecq denkt laut über viele Aspekte der aktuellen Situation nach, auch über die Corona-Pandemie, und setzt sie auf seine ihm eigene Art in Beziehung zur Welt. Auf jeden Fall ein Lesevergnügen. 

Intervention 2020 - Ein bisschen schlechter
Intervention 2020 – Ein bisschen schlechter

Gelesen, ein Kommentar

Ich bin ein aktiver Leser. Nun gut, ich mache viele verschiedene Sachen, die meisten würdige ich nicht der Erwähnung. Doch in der heutigen Zeit präsentieren sich viele Personen online, nicht nur, aber auch wegen der Corona-Pandemie. Das tue ich auch, aber statt nur zu benennen, dass ich schreibe und mich mit Sprache auf verschiedenste Art und Weise auseinandersetze, möchte ich hier einfach noch einen Alltagsaspekt kommentieren, ich lese. 

In den Kommenden Tagen und Wochen möchte ich Bücher, die ich gelesen habe in kurzen Kommentaren erwähnen. Eine Warnung vorab, ich lese in verschiedenen Sprachen, hauptsächlich Bücher in Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch zu den unterschiedlichsten Themen. Dadurch, dass ich in verschiedenen Sprachen lese, kann ich viele Bücher im Original lesen, was einen anderen Einblick ermöglicht. Außerdem bin ich in einem Buchklub, der Teil des American Women’s Club Seville ist, die Bücher werden von den Damen des Club ausgewählt, natürlich stehen da Feminismus, die USA, englischsprachige Literatur und Frauenliteratur im Fokus des Interesses. 

Also, ab sofort mehr…