Wasser beschäftigt mich auf verschiedenste Art und Weise immer wieder. Es ist ein Thema, das mich seit längerer Zeit schon umtreibt. Ich habe unzählige Fotos von Wasser gemacht und werde sicher auch noch viele weitere aufnehmen. Aber mich beschäftigt in diesem Zusammenhang noch viel mehr. Deshalb möchte ich im Folgenden zunächst ein paar Gedanken zum Thema Wasser zusammentragen.
Wasser ist Leben
Wasser ist Leben. Diesen Spruch haben wir sicher alle oft gehört, aber verstehen wir ihn auch? Nun, ich beginne die Bedeutung langsam zu erfassen. In meinem bisherigen Leben habe ich noch keine Dürre erlebt, es gab immer genug sauberes Wasser. Wenn es irgendwo auf der Welt zu Wasserknappheit oder Mangel an Trinkwasser kam, dann hat es immer die Anderen getroffen. Doch nun gibt es nicht nur im Süden Europas und Afrika eine Wassernotlage. Das Grundwasser in vielen Regionen in Deutschland sinkt und in Brandenburg, also unweit von Berlin, musste Wasser für Haushalte rationiert werden.
Wasser in Andalusien
Im andalusischen Spanien hat man im November 2021 den Wassernotstand ausgerufen. Das kam spät, denn in den Wasserspeichern und Stauseen befand sich schon da weniger als 25% der erhofften Wassermenge. Der Winter war trocken, statt die Wasserspeicher aufzufüllen, sank der Wasserstand weiter. So wird es für die Landwirtschaft und die Menschen knapp. Die Region ist trockener als Deutschland, das wissen wir von Reisen und Aufenthalten.
Aktuell ist zu beobachten, dass die Wälder aussehen als wäre es Herbst, die Bäume lassen Blätter fallen, weil es zu wenig Wasser gibt und die Strategie eine Art Energiesparmodus ist. Doch Bäume, die im Sparmodus funktionieren, sind geschwächt, das macht sie auch wesentlich anfälliger für Schädlinge. Die Trockenheit ist nicht neu, sie steigert ihre Auswirkungen langsam. Inzwischen sind es mehrere Jahre mit mäßigem bis wenig Niederschlag und nun haben wir eine Dürre.
Aber nicht nur die Bäume leiden, alle anderen Pflanzen auch. Im vergangenen Winter gab es viel weniger Pilze, dabei ist die Sierra de Aracena zum Beispiel für ihre Pilze berühmt. Theoretisch gibt es in dieser Region viele verschiedene Pilze, die sonst nicht existieren. Viele Kräuter und Heilpflanzen, die im Naturschutzpark wild wachsen, werden aktuell nur in ganz geringer Zahl gefunden. Natürlich benötigen auch sie Wasser und Niederschlag zum Wachsen. Das hat auch auf die Tierwelt seine Auswirkungen. Wir leben schließlich alle in einem Ökosystem.

Nahrungsmittel
Wasser ist zunächst selbst ein Nahrungsmittel. Natürlich Fische und Meeresfrüchte, genauso wie auch Algen leben im Wasser und dienen ebenso unserer Ernährung. Ohne Wasser wächst nichts, jede Pflanze und jedes Lebewesen benötigen zum Überleben und Wachsen Wasser. Ein Großteil unserer Nahrung besteht aus Wasser oder bedarf Wasser zur Herstellung. Wir alle wissen, wie wichtig sauberes Trinkwasser ist und welche Probleme entstehen können, wenn es dieses nicht gibt. Das ist zumindest ein theoretisches Wissen.
Klima
Es gibt unzählige Meeresstömungen, wie beispielsweise den Golfstrom, die unser Klima beeinflussen. Aktuell ist zu beobachten, dass der Golfstrom seinen Verlauf ändert und das macht sich in unserem Klima bemerkbar. Aber Wasser wird auch gezielt eingesetzt, um das Klima zu verändern, in Städten wie Sevilla im Süden Spaniens gibt es Wasserläufe in egen Gassen, Brunnen und Wasserspiele, welche die nähere Umgebung abkühlen und auch in den heißen Sommermonaten angenehm machen. In Cafés und Bars gibt es einen Spray mit Wasser, um die Temperatur angenehm zu gestalten.
Wasser ist eine Kraft
Aber nicht nur Leben, sondern auch eine enorme Kraft ist Wasser. Am Meer kann man diese unbändige wilde Kraft spüren, die Wasser hat. Das Salzwasser von Meeren mag zwar kein Trinkwasser sein, aber es bringt Leben und ermöglicht unser Leben in weit mehr Arten, als wird uns bewusst sind.
Transport, Management und Energieerzeugung
Es gibt viele verschiedene schiffbare Wasserwege zum Transport von Waren. Neben Flußläufen wurden auch die Meeresströmungen seit Menschengedenken für den Transport genutzt. Wasserstraßen bilden einen wesentlichen Anteil unserer Transportwege rund um die Welt. China könnte nicht so viele Produkte absetzen, wenn es keine Kontainerschiffe gäbe. Da, wo es unzureichende Wasserwege gibt, wurden sie kanalisiert. Eines der größten und prestigereichsten Projekte ist der Suez-Kanal, aber es existieren viele weitere Beispiele. Technisch ist das faszinierend.
Rein technisch hat es im Laufe der Geschichte viele Erfindungen gegeben, um mit dem Wasser zu haushalten, das heißt, Staudämme, Wehre, Mühlen, genauso wie Brücken und beispielsweise Turbinen zur Stromerzeugung wurden erfunden, entwickelt und gebaut, um dem Wasser Herr zu werden. Aus der Geschichte wissen wir, dass die Beherrschung von Wasser im Zweistromland genauso im alten Ägypten zu der jeweiligen Hochkultur beigetragen hat. Heute nutzt man Strömungen und Wasserbewegung zur Erzeugung von Strom. Aber wenn die Fließgeschwindigkeit oder der Wasserspiegel sinkt, dann wird auch weniger Strom hergestellt, Schiffe können nicht mehr so viel transportieren, keinere Schiffe mit weniger Tiefgang müssen eingesetzt werden, um nur einige wenige Folgen zu nennen.
Zerstörung durch zu viel Wasser
Ein Aspekt, der auch immer wieder zu Tage tritt, ist dass Wasser auch zerstörerisch sein kann, hier ein paar Beispiele: Überschwemmungen, Fluten, Starkregen, Platzregen… Klar, wir alle erinnern uns an die Bilder aus dem Ahrtal, ähnliche Bilder der Zerstörung werden regelmäßig aus Indien und Asien gezeigt. Aber auch in Europa wird die Zerstörung durch Wasser stärker. Fruchtbarer Boden wird abgetragen und weggespült.
Wassermangel
Doch was passiert, wenn wir einen Wassermangel erleben? Alles ändert sich. Die Wüstenbildung ist eine der drastischsten Folgen des Wassermangels und er zerstört Ökosysteme und Leben auf nachhaltige Art und Weise. Der Lebensstandard ist plötzlich für die Einen bedroht und für Andere in Frage gestellt. Zunächst werden die finanziellen Verhältnisse darüber entscheiden, ob der Wassermangel eine Auswirkung auf uns persönlich hat oder nicht. Aber mal ehrlich, wenn es trockener wird, die Landschaft verwüstet, dann wachsen Pflanzen ausschließlich dank künstlicher Bewässerung.
Problematisch ist in diesem Zusammenhang natürlich, dass auch Nutzpflanzen bewässert werden müssen, um zu wachsen und dem Verzehr zugeführt werden können. Das ist sehr teuer und nicht nachhaltig. Sicher, es ist möglich auf andere Pflanzen auszuweichen, neue Kulturen zu züchten und auf diese Art einen Ausgleich zu schaffen.
Aber die Situation kann schlimmer werden, nämlich dann, wenn das Trinkwasser knapp wird. Eine weitere Verschlechterung wäre, ein Abfall oder Absinken der Wasserqualität. Der Zusammenhang ist schnell hergestellt, unsere Kultur und Zivilisation ist erst das, was sie ist, durch sauberes Trinkwasser, weil es uns vor Krankheiten und Problemen verschiedenster Art schützt. Es ist in unserem Sinne Wasser mehr Wert zu schätzen.
Trockenheit und Dürre
Ohne Wasser kann es kein Leben geben. Das Ökosystem bricht in sich zusammen, verschiedene Schädlinge können sich ausbreiten und größt möglichen Schaden anrichten, weil die Vegetation schon geschwächt ist. In vielen Ländern unter anderem beispielsweise Deuschland kann man beobachten, dass nach mehreren zu trockenen Jahren Baumbestände von Pilzen oder anderen Schädlingen befallen werden und dementsprechend geällt werden müssen.
Wir müssen eine Strategie entwickeln, wie wir trotz veränderter Verhältnisse immer genügend Wasser zur Verfügung haben. Sauberes Trinkwasser ist mit Sicherheit ein Luxus, aber es darf nicht zu einem exklusiven Gut für die Wenigen werden, es muss allen Menschen in ausreichendem Maß zugänglich sein und bleiben. Wie das zu schaffen sein wird, ist noch nicht abschließend geklärt, wird es sicher kaum je geklärt werden können.
Abschließende Worte
Nachdem ich viel mehr geschrieben habe, als ich vorhatte, werde ich in folgenden Beiträgen näher auf meine Fotos eingehen…